Kompetenzen im Wandel: die Zukunft der Kaufleute und Detailhandelsfachleute

22. Mai 2024 Beitrag teilen

In einer Welt, die durch digitale Transformation und den Aufschwung des E-Commerce geprägt ist, befinden sich die kaufmännischen Berufe und der Detailhandel im stetigen Wandel. Mit den umfassenden Reformen der Berufslehren im Detailhandel und im KV zum Lehrstart 2022 bzw. 2023 begegnen die modernisierten Berufsbilder den veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes. Die Reformen zielen darauf ab, Absolvierende mit zukunftsorientierten Handlungskompetenzen zu befähigen, welche die Berufsleute von heute und von morgen benötigen.

Kaufleute und Detailhandelsfachleute müssen heute mehr denn je ein breites Spektrum an Kompetenzen vorweisen, weshalb sich die Ausbildungen an allen drei Lernorten (Betrieb, Schule und überbetrieblicher Kurs) konsequent an sogenannten Handlungskompetenzen orientieren. Im Lehrbetrieb werden diese anhand von Praxisaufträgen vermittelt, wobei Lernende das in der Berufsfachschule angeeignete Wissen in konkrete Arbeitsrealitäten ihres Betriebes transferieren. Neu agieren Ausbildner:innen und Lehrpersonen vermehrt in der Rolle von Coaches, welche die Lernenden in ihrem persönlichen Lernprozess unterstützen und, wo nötig, steuern und korrigieren. Die Selbstkompetenzen der Lernenden werden damit gefördert. Sie lernen, sich selbst zu organisieren, kreativ zu denken und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Zentrale Fähigkeiten, die im Zentrum der Ausbildungen stehen, sind zudem der kompetente Kundenkontakt, das Anwenden von Fremdsprachen und das Arbeiten in einer digitalen Arbeitswelt. Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt stark gefragt sind!

Schlüsselrolle von Lehrpersonen sowie Ausbildnerinnen und Ausbildnern
Während insbesondere die KV-Reform im Vorfeld kontrovers diskutiert wurde, ist es heute ruhiger geworden. Die Lernorte befinden sich in der Umsetzung und sammeln Erfahrungen. Klar ist allerdings bereits jetzt: Ohne das grosse Engagement der Lehrpersonen und der betrieblichen und branchenspezifischen Ausbildner:innen wäre die Umsetzung solcher Reformen nicht denkbar. Sie sind diejenigen, welche Neuerungen zum Fliegen bringen und den Lernenden eine hochwertige Ausbildung ermöglichen.

KI in der Berufsbildung
Reformen machen auch vor der höheren Berufsbildung nicht halt. Erst vor Kurzem wurde die Berufsprüfung «Executive Assistant» handlungskompetenzorientiert reformiert, und mit der Berufsprüfung «Digital Collaboration Specialist» wurde ein neues Berufsbild ganz im Zeichen der Digitalisierung erstellt. Bereits jetzt steht das nächste grosse Thema vor der Türe. Man darf gespannt sein, wie künstliche Intelligenz in die verschiedenen Aus- und Weiterbildungen im kaufmännischen Bereich Einzug halten wird.

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«Ohne das grosse Engagement der Lehrpersonen und der betrieblichen und branchenspezifischen Ausbildner:innen wäre die Umsetzung solcher Reformen nicht denkbar. Sie sind diejenigen, welche Neuerungen zum Fliegen bringen und den Lernenden eine hochwertige Ausbildung ermöglichen.»

Melinda Bangerter, Leiterin Bildung beim Kaufmännischen Verband Schweiz und Kathrin Ziltener, Fachverantwortliche Berufsbildung beim Kaufmännischen Verband Schweiz


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